Ausgesetzter Shih Tzu in Lochen:

Tierquäler ausgeforscht

Sonja Muellner

Pfotenhilfe hat anonyme Hinweise erhalten / Täter ist geständig

Der Tierquäler, der den extrem verwahrlosten kleinen Hund kurz vor Weihnachten im Gemeindegebiet von Lochen (OÖ) im Wald ausgesetzt hatte, konnte jetzt ausgeforscht werden.

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Der Tierschutzhof Pfotenhilfe, der nur wenige Kilometer vom Fundort entfernt liegt und den armen kleinen Shih Tzu damals aufgenommen und versorgt hatte (siehe hier), versuchte über Social Media an Hinweise auf den Täter zu kommen. Und tatsächlich gingen zwei anonyme Meldungen über eine Familie aus Mattighofen ein: der Hund sei dauerhaft illegal in der Garage an einer Kette gehalten worden. Zusätzlich war der etwa einjährige Rüde neben dem erbarmungswürdigen Zustand nicht einmal gechippt. Soviel zu den verwaltungsrechtlichen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Strafrechtlich ist das Aussetzen eines Tieres mit Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren bedroht. Die Polizei hat daher ermittelt und laut deren heutiger Presseaussendung war der 40-jährige Verdächtige bei seiner Einvernahme geständig.

Einen weiteren Verdachtsmoment hatte die Familie schon kurz nach der Tat geliefert: bei der Stadgemeinde Mattighofen gingen kurz vor der Tat Hinweise auf die illegale Hundehaltung ein. Die Aufforderung der Behörde zur Anmeldung des Hundes, falls man einen habe, beantworteten die Halter damit, dass sie keinen Hund hätten - nachdem er zwei Tage zuvor ausgesetzt wurde.

Für den Hund hatte die Sache hingegen ein Happy End: zunächst wurde er liebevoll auf dem Tierschutzhof Pfotenhilfe aufgenommen, erstversorgt, tierärztlich untersucht und behandelt sowie von seinem total verfilzten Fell befreit, das haarsträubend nach Kot und Urin stank und seine Bewegungsmöglichkeit stark einschränkte. Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler: „Währenddessen haben sich die Finder in den kleinen, süßen Kerl verliebt und sich bereiterklärt ihn bei sich aufzunehmen, sobald er behördlicherseits und aus tiermedizinischer Sicht zur Vermittlung freigegeben ist. Und so freut sich Waldi, wie sie ihn genannt haben, jetzt über eine neue Familie, die ihm die Liebe und Geborgenheit gibt, die ihm in seinem bisherigen Leben vorenthalten wurde.“

Veröffentlicht am 24.01.2019