Reiher musste Flügel amputiert werden

Pfotenhilfe beherbergt verletzten Vogel

Sonja Muellner

Gestern Mittag wurde ein Graureiher mit offensichtlich gebrochenem Flügel nahe der B135 bei Grieskirchen entdeckt. Der aufmerksame Autolenker rief die Wildtierhotline der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe an, die gleich einen Mitarbeiter losschickte. Diesem gelang es schnell, den schwer verletzten Reiher einzufangen und sofort zum Tierarzt zu bringen.

"Normalerweise ist es schwierig, einen verletzten Reiher zu fangen, aber dieser war schon sehr geschwächt, da die Verletzung nicht frisch war", berichtet Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Unsere Tierärztin überlegte aufgrund des schlechten Zustands ihn zu erlösen, da er für eine Operation unter Narkose wohl zu schwach gewesen wäre. Da aber der Flügel fast keinen Kontakt mehr zum Körper hatte, entschied sie sich, diesen gleich abzunehmen, die Wunde zu versorgen sowie den Vogel mit Antibiotika zu behandeln. Wir können noch nicht sagen, ob der Reiher durchkommen wird, aber ein sehr gutes Zeichen ist, dass er gleich gierig den angebotenen Fisch verschlungen hat."

Wenn der einflügelige Graureiher, der sich derzeit in der Krankenstation der Pfotenhilfe erholt, wieder gesund ist, kann er auf dem Tierschutzhof mit seinen großzügigen Teichen in der Grenzregion Oberösterreich/Salzburg bleiben. Dort hat im Vorjahr auch ein zweiter Reiher Zuflucht gefunden, der mit einem gebrochenen Flügel gefunden wurde. Die Tiere werden dort gefüttert und bei Bedarf auch medizinisch versorgt, haben aber gleichzeitig die für Wildtiere nötigen Rückzugsbereiche.

Veröffentlicht 05.03.2020