Ende letzter Woche wurden insgesamt vier von fünf Katzenbabys zum Tierschutzhof Pfotenhilfe gebracht, die teils schon am Sonntag davor neben der Kläranlage in Uttendorf (Bezirk Braunau) von einer Zeitungsfahrerin gefunden worden seien. Diese habe eine überfahrene Katze gesehen und zunächst nur zwei ihrer fünf Babys gefunden, mit denen sie zum Tierarzt fuhr. Eines davon sei aber schon am Heimweg gestorben. Am Freitag hat sie beim Tierschutzhof Pfotenhilfe um Hilfe und Tipps gebeten und nach einem Beratungsgespräch das Überlebende abgegeben, nachdem sie es zunächst selbst mit der Flasche aufziehen wollte. Später haben sich dann die Nachbarn der Kläranlage gemeldet und noch drei Geschwister gebracht. Die vier Waisen wurden Camillo, Beppone, Stan und Ollie genannt.
"Wenn die Angaben dieses dubiosen Falls stimmen, wurde dort vor einiger Zeit eine trächtige Katze ausgesetzt, die mitgefüttert wurde und dann fünf Babys bekam. Nach dem Tod der Mutter wurden die rund zwei Wochen alten Kätzchen offenbar nicht gleich gefunden. So kamen die hilflosen Zwergerl erst nach und nach zu uns auf den Tierschutzhof, um endlich Hilfe zu bekommen. Wenige weitere Stunden und sie hätten es nicht überlebt, denn ihr Zustand war bereits katastrophal: Verklebte Augen, verschnupfte Nasen, dehydrierte Körper, vollkommen ausgehungert, von Flöhen geplagt und mit Kot und Urin verschmiert", berichtet Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. "Ich ziehe die Waisen seitdem rund um die Uhr mit dem Flascherl auf. Die Frage ist jetzt: welcher Gesetzesbrecher hat seine Katze nicht kastriert und damit viel Leid verursacht?"
Die Pfotenhilfe richtet zum Weltkatzentag am 8. August einen Appell an die Bevölkerung, Katzen gesetzeskonform kastrieren zu lassen und bei zugelaufenen Katzen das nächste Tierheim zu verständigen, wenn diese in der Nachbarschaft niemand kennt. Katzen steigen auch gerne in Lieferwägen und bei einem der nächsten Stopps wieder aus und werden schmerzlich vermisst und nicht mehr gefunden. Von der Politik fordert die Pfotenhilfe zum Weltkatzentag, die Chip- und Registrierungspflicht endlich auch für Katzen einzuführen. Es müssen aber auch umfassende Kontrollen der bestehenden Kastrationspflicht stattfinden, um die ausufernde Katzenschwemme samt damit verbundenem Leid endlich einzudämmen.
Veröffentlicht am 07. August 2024