Lochen, 19.07.2023 – Gerade noch rechtzeitig entdeckte kürzlich ein Forstarbeiter in einem Wald im Gemeindegebiet von Pöndorf (Bezirk Vöcklabruck, OÖ) eine Schachtel mit drei winzigen noch lebenden Kätzchen, zusammen mit fünf weiteren, die leider nicht überlebt hatten. Der Finder brachte die drei unterkühlten Babys umgehend zum Tierschutzhof PFOTENHILFE nach Lochen. Dort nahm Chefin Johanna Stadler die Kleinen sofort persönlich in Pflege, gab ihnen ein warmes Flascherl und auch gleich die Namen Stella, Bärli und Fritzi.
„Das Trio wurde vermutlich auf einem Bauernhof geboren, denn sie rochen nach Heu, Silage und auch ein wenig nach Kuhmist. Es sieht leider so aus, als ob - nachdem die Mutter gesetzwidrig nicht kastriert wurde - der ungewollte Nachwuchs so tief im Wald ausgesetzt wurde, damit er nicht gefunden wird“, ist Stadler bestürzt über so viel Kaltherzigkeit.
Täglich neue Schicksale
Neben Stella, Bärli und Fritzi gibt es noch viele weitere Katzenbabys, die dasselbe Schicksal teilen. Die PFOTENHILFE ist nahezu täglich mit Fällen wie diesen konfrontiert. „Von den Menschen vernachlässigt und ausgesetzt, sind die Kätzchen nur auf der Welt, weil ihre Halter das Gesetz missachten und ihre Katzen nicht kastrieren lassen“, ärgert sich Stadler. „Schon seit fast 20 Jahren besteht in Österreich Kastrationspflicht für alle Katzen mit Zugang ins Freie. Auch Bauernhofkatzen sind davon nicht ausgenommen. Aber mangels Kontrollen bessert sich die Situation nicht!“
Wer ein Haustier aussetzt, macht sich der Tierquälerei schuldig. Es droht ein Strafrahmen von zwei Jahren Freiheitsstrafe. Hinweise in solchen Fällen werden diskret behandelt und können notfalls auch anonym über das Kontaktformular auf www.pfotenhilfe.at übermittelt werden.
„Als Tierschützerin mit Leib und Seele bricht es mir Jahr für Jahr das Herz, wenn ich die kleinen Fellknäuel in meinen Händen halte und sehen und fühlen muss, was sie in ihrem jungen Leben schon Schreckliches erleben mussten. Oft sind die Kätzchen krank und voller Parasiten und müssen sofort zum Tierarzt. Sobald sie alt genug sind, müssen alle geimpft und kastriert werden“, schildert Johanna Stadler.
Aussetzen ist keine Option
Kann oder will man nicht länger die Verantwortung für sein Haustier übernehmen, so ist es immer noch das Beste, es in ein Tierheim wie die PFOTENHILFE zu bringen. Hier wird der Schützling versorgt und an neue, verantwortungsbewusste Halter weitervermittelt.
Ausgesetzte, unkastrierte Katzen tragen zudem zu einer bereits bestehenden Überpopulation von Streunern bei.
Veröffentlicht am 19. Juli 2023