Wien/Lochen, 22.11.2023 - Seit Tierschutzminister Johannes Rauch ein Verbot des privaten Beiß- und Angriffstrainings gegen Menschen angekündigt hat, macht die Schutzhunde-Lobby mobil. "Allerdings auf sehr unseriöse Weise, indem sie die gefährliche und tierquälerische Abrichtung 'Gebrauchshundesport' nennt und damit nicht nur extrem verharmlost. Sie vermischt dieses Scharfmachen mit einem angeblich drohenden Verbot jeglichen Hundesports. Hundehalter werden dadurch stark verunsichert, manche befürchten jetzt schon, dass bald sogar das Stöckchenwerfen verboten wird", stellt Jürgen Stadler vom Verein PFOTENHILFE kopfschüttelnd fest. Dabei war das Ministerium am 8.11.2023 unmissverständlich: "Ausdrücklich verboten werden sollen der problematische Teil der klassischen Schutzhundeausbildung und das im Schutzanzug ausgeübte 'Mondioring'. Rauch: 'Diese Art der Ausbildung hat in der privaten Hundehaltung absolut nichts verloren.' Andere, unproblematische Hundesport-Disziplinen bleiben von der Verschärfung unberührt."
Quelle: Rauch: Rasches Verbot von Beiß- und Angriffstraining bei Hunden | Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), 08.11.2023 (ots.at)
Unseriöse Petition der Schutzhunde-Lobby
Die Schutzhunde-Lobby versucht derzeit auch gegen das geplante Verbot der Beißabrichtung für Privatpersonen mit einer Petition gegen den Tierschutzminister zu mobilisieren, die aber von der PFOTENHILFE als unseriös entlarvt wurde, weil sie ebenfalls fälschlich jeglichen Hundesport als bedroht darstellt. Zudem geht es um eine nationale Gesetzesänderung, aber es wird von Anfang an massiv international um Unterstützer geworben. Außerdem kann eine Person mit ein und der selben E-Mail-Adresse und Namen so oft unterzeichnen, wie sie will, was auch eifrig umgesetzt wird. Man rühmt sich aber trotzdem, dass man schon mehrere zehntausend Unterschriften gesammelt habe. Eine Testperson hat kürzlich erfolgreich zehnmal hintereinander mit der selben E-Mail-Adresse und Namen unterzeichnet.
Schutzhundeausbildung Gegenteil von Tierschutz
Die PFOTENHILFE beurteilt die Schutzhundeausbildung als das Gegenteil von Tierschutz- und Tierheimarbeit. Stadler: "Hunde werden bei uns liebevoll erzogen und geführt und lernen, Stress positiv abzubauen und nicht, indem man Menschen hysterisch und aggressiv anbellt oder sogar beißt. Hunde sollen zu alltagstauglichen und damit vermittelbaren Gefährten werden und nicht zu frustrierten Stressbeißern. Das oberste Ziel sind friedliche Begegnungen und möglichst stressfreie Situationen mit Menschen und anderen Hunden im Alltag. Die meisten Hundehalter sehen ihre Tiere als schützenswerte Familienmitglieder, von denen man jegliche Gefahr abwendet und sie sicher keinem Bedrohungsszenario aussetzt, wie es bei der Schutzhundeausbildung der Fall ist."
Veröffentlicht am 22. November 2023