Salzburg/Oberösterreich, 27.5.2025 - Das war knapp. Letzten Freitag hat eine Frau drei hilflose Katzenbabys zum Tierschutzhof Pfotenhilfe gebracht. Sie seien in der Gemeinde Obertrum am Waldrand gefunden worden. Die erst rund drei Wochen alten Babys haben laut Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler starken Durchfall und großen Hunger: "Da drängen sich natürlich Fragen auf: Was ist mit der Mutter passiert? Warum wurde diese trotz gesetzlicher Pflicht nicht kastriert? Und wie kamen die armen Geschöpfe an den Fundort?" Die Katzenkastrationspflicht ist seit 20 Jahren im Bundestierschutzgesetz verankert, kann aber mangels vom Gesetzgeber zur Verfügung gestellter Ressourcen kaum routinemäßig kontrolliert werden, so wie alle anderen Regelungen in fast allen Tierhaltungsbereichen.
Wenn diese Babys ausgesetzt wurden, weil der Mutter etwas zugestoßen ist, drohen dem Täter bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe. Die Pfotenhilfe bittet daher um Hinweise auf den Halter: "Wer kennt die Babys und/oder die Mutter, die das Bubentrio - ich habe es Philipp, Panther und Pomelo genannt - so dringend brauchen würde. Natürlich gebe ich mein Bestes, um die Katzenmama so gut es geht zu vertreten. Mit dem Flascherl mit Ersatzmilch bin ich fast rund um die Uhr für diese und viele andere Waisenkinder im Einsatz", so Stadler. "Kinder von ihren Müttern zu trennen ist kein Kavaliersdelikt, genauso wenig wie hilflose Geschöpfe einfach auszusetzen und sich selbst zu überlassen. Da brauchen wir uns nicht über die Zustände im Ausland aufzuregen, wenn die Täter auch bei uns keinen Deut besser sind."
Veröffentlicht am 27. Mai 2025