Salzburg/Oberösterreich, 16.4.2025 - Da staunten die Finder, aber auch die Pfotenhilfe-Mitarbeiter nicht schlecht. Drei Hasenbabys saßen mitten in der Red Bull Akademie in Salzburg. Da sie dort natürlich nicht bleiben konnten, wurde die Tierrettung gerufen, die das Trio in Not kurzerhand zum grenznahen Tierschutzhof Pfotenhilfe brachte, wo man viel Erfahrung mit Wildtierversorgung hat.
"Die drei Hasenbabys waren schon sehr hungrig. Offenbar wurde die Mutter durch den Fußballbetrieb verschreckt. Die Babys waren am Rasen jedenfalls in Lebensgefahr", so Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. Die Versorgung von verwaisten oder verletzten Wildtieren ist in der Pfotenhilfe meist Chefsache und so sitzt Stadler oft noch um Mitternacht beim Füttern der Hasen-, Marder- und Eichhörnchenbabys sowie mittlerweile auch des ersten Amselnestlings, der von einer Katze verschleppt wurde.
Falschinformationen über Hasenbabys
Immer wieder und auch aktuell bezeichnen Unwissende die Rettung von Hasenbabys in Not als "Wilddiebstahl" oder "falsch verstandenes Tierschutzverständnis und vermenschlichtes Denken", ärgert sich Stadler. In der Regel brauchen Hasenbabys, die alleine in der Wiese sitzen zwar keine Hilfe, aber: "Es gibt sehr wohl auch immer wieder Fälle, wo Hasenbabys in Not sind und Hilfe brauchen, sei es, wenn sie von Hunden oder Katzen verschleppt werden oder am Straßenrand oder anderen gefährlichen Orten sitzen oder kurz davor stehen, in Gülle zu ertrinken. Es ist unsere nicht nur gesetzliche sondern auch moralische Pflicht, diesen Tieren zu helfen. Vorher bei Wildtierauffangstationen, Tierheimen oder Tierärzten telefonisch nachzufragen, ist aber anzuraten, wenn man unsicher ist."
Pfotenhilfe warnt vor lebenden Ostergeschenken
Die Pfotenhilfe warnt jetzt auch eindringlich vor lebenden Ostergeschenken. "Tiere sind als Geschenke völlig ungeeignet, weil sie die Kinder oft überfordern oder diese nach kurzer Zeit das Interesse verlieren, weil sie die Erwartungen nicht erfüllen, da sie keine Kuscheltiere sind. Auch regelmäßige Versorgung und Reinigung können oft auf Dauer nicht gewährleistet werden", so Stadler. "Leider verleiten lebende Tiere in Zoofachgeschäften, auf Kleintierschauen und sogar in Bau- oder Gartenmärkten zu Spontankäufen, weil die Tiere so putzig anzusehen sind. Aber weder Kaninchen noch Meerschweinchen oder andere Nagetiere wollen Streicheltiere sein und schon gar nicht - teils sogar auch noch alleine - in Käfigen dahinvegetieren und dort elendiglich zugrunde gehen!" Die Pfotenhilfe hat dazu auch ein eindrucksvolles und sehr trauriges Video gedreht, das die ganze Dramatik in gut einer Minute darstellt: Tiere sind keine Geschenke
Foto des geretteten Trios im Anhang (honorarfrei im Zusammenhang mit der Berichterstattung zum Thema und Nennung des Copyrights PFOTENHILFE).
Veröffentlicht am 16. April 2025