Tierquälerei auf Tankstelle: Papagei leidet in illegaler Einzelhaft in kleinem Käfig

Pfotenhilfe-Anzeige liegt seit Mitte April vor / Platz wurde angeboten

Marschik Gerhard
Rotstirnpapagei

Eine Rotstirnamazone muss in St. Pantaleon (Bezirk Braunau) auf einer Tankstelle in einem kleinen Käfig alleine dahinvegetieren, so lautete die Meldung einer besorgten Kundin im April. Der Verein Pfotenhilfe erstattete umgehend Anzeige und setzte sich auch mit der ARGE Papageienschutz in Wien Verbindung, die der Tierschutzbehörde einen schönen Platz für den einsamen Papagei in einer großen Voliere mit Artgenossen angeboten hat. "Für Rotstirnamazonen ist laut Tierschutzgesetz eine Voliere mit einem absoluten Minimum von sechs Quadratmetern und zwei Metern Höhe vorgeschrieben. Zudem ist die Einzelhaltung streng verboten. Es handelt sich hier also um illegale Tierquälerei", weiß Jürgen Stadler vom Verein Pfotenhilfe.

Mitte Mai und zuletzt Ende Juni hat die Kundin bei der Pfotenhilfe nachgefragt, warum denn der arme Vogel immer noch in diesem kleinen Käfig in der stinkenden, zugigen Werkstatt der Tankstelle leiden muss. "Wir wissen leider nicht, warum die Tierschutzbehörde nicht einschreitet, den Papagei beschlagnahmt und ihn aus diesem schrecklichen Verließ befreit", so Stadler. "Auf Nachfragen sogar bei der Oberbehörde und der Tierschutzombudsstelle des Landes OÖ bekommen wir seit einem Vierteljahr keine Antwort. 

Wozu haben wir ein ohnehin schon nicht besonders strenges Tierschutzgesetz, wenn nicht einmal das vollzogen wird? Der arme Papagei leidet dort wahrscheinlich schon seit Jahren physisch und auch psychisch extrem unter der Einzelhaft, auch ein Flügel scheint eine alte Verletzung zu haben, wie auf einem Video zu erkennen ist. Umso wichtiger wäre ein rasches Einschreiten!" 

Veröffentlicht am 04. Juli 2024