Welthundetag: Rosis Familie wartet auf liebevolle Hundefans - Eklatanter Platzmangel in Tierheimen

Zuspitzung durch neues OÖ Hundehaltegesetz befürchtet / Gewaltsame Erziehung ist NoGo / Hunden aus Tierschutzeinrichtungen unbedingt Vorrang geben!

Marschik Gerhard
r+b © PFOTENHILFE

Zum Welthundetag am 10. Oktober macht der Verein Pfotenhilfe darauf aufmerksam, dass in Tierheimen ständig ein massiver Mangel an Hundeplätzen herrscht. Der Tierschutzhof Pfotenhilfe muss neben dem Bezirk Braunau drei Bezirke in Oberösterreich und Salzburg abdecken, wo es gar keine Tierheime gibt oder zumindest keine Hundeplätze vorhanden sind. In Oberösterreich wird zudem eine Zuspitzung der Situation durch das am 1. Dezember in Kraft tretende, viel schärfere neue Hundehaltegesetz befürchtet. Für die Unterbringung gefährlicher Hunde bräuchte es zusätzliche Auffangstationen mit sicheren Haltungsvorrichtungen und speziell ausgebildeten Trainern. Entsprechende Maßnahmen wurden aber offenbar seit dem Gesetzesbeschluss nicht umgesetzt.

Gewaltfreie Erziehung und Sozialisierung ist oberstes Gebot

Hunde werden nicht gefährlich geboren, das kann nur der Mensch verursachen. Gewaltfreie Erziehung und Sozialisierung mit anderen Hunden sind unerlässlich. Leider kann man diesbezüglich auch bei vielen Trainern und Hundeschulen selbst im Jahr 2024 längst noch nicht von einer Selbstverständlichkeit sprechen. Und ein weiterer Missstand ist, dass solche Trainer und Hundeschulen sogar die verpflichtenden Sachkundekurse abhalten und damit ihre gefährlichen und tierschutzwidrigen Ansichten hochoffiziell verbreiten dürfen. Hundetrainer darf sich leider jeder Mensch ohne jegliche Ausbildungskriterien nennen. Doch Gewalt erzeugt immer Frust und irgendwann Gegengewalt, wenn der Hund seine Chance gekommen sieht. Und nur die Spitze des Eisbergs der Beißvorfälle bekommt die Öffentlichkeit mit.

Hunden aus Tierschutzeinrichtungen unbedingt Vorrang geben!

Für ein neues Familienmitglied muss man sich bewusst und wohlüberlegt entscheiden. Spontankäufe bei Züchtern sind aus Tierschutzgründen abzulehnen. Hierdurch werden Tierheime oft nach kurzer Zeit zusätzlich belastet, weil der Welpe nicht den Erwartungen entspricht, nicht "funktioniert", auf den Teppich macht oder die Einrichtung zerstört. Es sollte immer Hunden aus dem Tierschutz eine Chance und unbedingt der Vorrang gegeben werden, denn dort warten viel zu viele sehnsüchtig auf Familienanschluss und das aus Platzmangel teils unter suboptimalen Verhältnissen. Auch Welpen und Junghunde gibt es oft aus dem Tierschutz, etwa wenn trächtige Mütter oder ganze Familien abgegeben oder illegalen Zuchten beschlagnahmt werden. Aktuell warten am Tierschutzhof Pfotenhilfe etwa Rosi und ihre Kinder auf liebevolle Plätze. Aber auch ältere und nicht "perfekte" Hunde haben sehr wohl eine Chance verdient. Sie sind oft besonders dankbar und anhänglich.

Veröffentlicht am 09. Oktober 2024